Segeln mit Kleinkind

Inhaltsverzeichnis

  1. Relingnetz
  2. Schwimmweste und Schwimmhilfe
  3. Reisekindersitz
  4. Treppenschutz
  5. Bettgitter
  6. aufblasbarer Pool
  7. ausreichend Trinkwasser
  8. Schaukel mit Tisch

Relingnetz

Beim segeln mit Kleinkind sollte in erster Linie das Boot mit einem Netz an der Reling versehen werden. Dadurch wird verhindert, dass das Kind zwischen den Relingsdrähten hindurch rutscht oder Spielzeug verloren geht. Fällt Spielzeug ins Wasser, schaut das Kind natürlich sofort hinterher und fällt womöglich in die Tiefe. Das Netz nahm bei uns viel Druck raus und wir fühlten uns damit sicherer.

Segeln mit Kleinkind - Relingnetz
Relingnetz

Schwimmweste und Schwimmhilfe

Genauso wichtig wie das Relingnetz, ist eine Schwimmweste beim segeln mit Kleinkind. Das Relingnetz deckt meist nur den Teil ab, an dem sich auch eine Reling befindet. Achtern ist meist kein Schutz mehr vorhanden und die Gefahr und Verlockung ist groß. Es gibt verschiedene Arten von Schwimmwesten für Kinder. Ich werde in einem separaten Artikel die Vor- und Nachteile, sowie die Einsatzmöglichkeiten der von uns genutzten Schwimmwesten und Schwimmhilfen erläutern.

Reisekindersitz

Ein äußerst wichtiges und praktisches Gadget beim segeln mit Kleinkind war unser Reisekindersitz. Dieser kann zusammengefaltet und je nach Alter und Größe des Kindes eingestellt werden. Während des Segeln befestigten wir den Reisekindersitz an der Steuersäule am Ende der Ducht (Sitzbank). Somit war das Kind während der Fahrt gesichert, konnte schlafen und im Sitzen spielen.

Segeln mit Kleinkind - Reisekindersitz
Befestigter Reisekindersitz

Dieser Kindersitz war und ist der einzig brauchbare auf dem Markt, der sowohl klappbar als auch sicher ist. Er wird mit einer passenden Tragetasche geliefert und kann im Handgepäck mitgeführt werden. Am Urlaubsort angekommen kann er sofort für die Taxifahrt oder im Mietwagen mit wenigen Handgriffen eingebaut werden. Damit erspart man sich viel Stress im Urlaub, man weiß in welchem Zustand der Kindersitz ist und wird nicht negativ überrascht, wenn der Taxi Fahrer mit einem alten versifften Kindersitz um die Ecke kommt. Eine Anschaffung die sich definitiv lohnt. Leider kommt der Komfort etwas zu kurz, da die Sitzposition nicht verstellt werden kann und die Füße auf dem Sitz aufliegen. Die ultimative Lösung ist noch nicht erfunden worden.

Treppenschutz

Jedes Segelboot hat leider eine ziemlich steile Treppe mit rutschigen Stufen (vor allem bei Nässe und mit nassen Füßen). An Deck befindet sich meist vor der Treppe ein Schutz, da auch Erwachsene bei Seegang hinunter stürzen könnten. Bei uns befindet sich an Board eine Tür mit zwei Flügelelementen, die mit einer Klemme verschlossen werden kann. Es ist nervig, aber nach jedem Treppengang muss die Tür verschlossen werden. Dieser Aufgang zieht Kinder magisch an und man möchte sich nicht ausmalen was passiert, wenn sie hinabstürzen. Achtet auch darauf, wenn jemand anderes die Treppe benutzt und weist in darauf hin. Irgendwann macht man es automatisch. Leider kann die Treppe vom Inneren des Bootes aus schlecht geschützt werden. Wir haben versucht große Kissen davor zu legen aber die sind natürlich leicht wegzuschieben. Da hilft nur Aufpassen. Aber auch da war unser Schlawiner manchmal schneller und ist alleine hochgeklettert. Das Herz ist bei dem Anblick jedes Mal auf den Meeresboden gerutscht.

Bettgitter

Die drei nachfolgenden Punkte habe ich bereits im Artikel Segeln mit Baby angesprochen und treffen genauso auf das Segeln mit Kleinkind zu. Ich schreibe es aber nochmal, damit ihr nicht hin und her klicken müsst. Um das Kind in der Nacht vor einem Sturz aus dem Bett zu schützen ist ein Bettgitter sehr sinnvoll. Die Installation ist leicht und selbsterklärend. Es wird lediglich ausgeklappt und unter die Matratze geschoben. Wenn ins Bett ein- oder ausgestiegen wird, kann das Gitter einfach herunter und anschließend wieder hoch geklappt werden. Sollte die offene Bettseite etwas länger sein, ist über die Anschaffung von zwei Stück nachzudenken, da ein Bettgitter ca. 1m lang ist. Uns hat eins gereicht, da er somit gefahrlos seitlich aussteigen konnte und nicht gezwungen war darüber zu klettern (was aber natürlich viel cooler ist und ausprobiert werden musste :)).

Aufblasbarer Pool

Die kleinen Kinderkörper heizen sich bei Hitze natürlich genauso schnell auf wie die eines Erwachsenen. Wenn man zur Abkühlung nicht jedes Mal die volle Prozedur durchführen möchte um mit dem Kind im Meer zu baden, gibt es eine schöne Alternative. Wir haben Leon vor jedem Baden UV-Schutz Kleidung, Hut und Schwimmweste angezogen oder haben ihn als Baby in einen Babyschwimmring gesetzt. Das war auf Dauer ziemlich lästig und wir sind dabei von einem Ehepaar auf dem benachbarten Boot beobachtet worden. Sie hatten einen kleinen aufblasbaren Pool an Bord und haben uns diesen geschenkt damit wir Leon darin baden konnten. Das war eine unglaublich nette Geste und einfach nur praktisch. Von da an konnte er im Schatten ohne lästiges anziehen planschen. Ein Must-Have beim segeln mit Kleinkind. Natürlich sind wir auch alle zusammen im Meer baden gewesen aber als kleine Abkühlung zwischendurch war es ausreichend. Als Kleinkind war und ist der Pool im Dauerbetrieb. Er wird morgens neu befüllt und abends weg geräumt. So kann er jederzeit rein gehen, wenn er Lust hat und wir können auch immer wieder unsere Füße abkühlen.

Ausreichend Trinkwasser

Ein sehr selbstverständlicher Punkt aber trotzdem wichtig zu erwähnen beim segeln mit Kleinkind – ausreichend Trinkwasser. Klar, die Wassertanks können desinfiziert werden, sodass das darin befindliche Wasser nicht anfängt zu modern, aber es hat bei weitem keine Trinkwasser Qualität. Zudem ist das Wasser oft nicht wirklich rein, wenn es in die Wassertanks an Board gefüllt wird. Wenn der Ort nicht ans Trinkwassernetz angeschlossen ist, wird das Wasser in großen Tanks gelagert, oder es gelangen durch die Schläuche Bakterien in das Wasser. Sämtliches Wasser, mit dem das Kind außerhalb des Badens und Duschen in Kontakt kommt, sollte in Flaschen mitgeführt werden. Bekommt das Kind mit Milchpulver hergestellte Milch, sollte natürlich die Zubereitung mit Trinkwasser erfolgen aber auch die Reinigung der Flaschen. Letzteres verbraucht sehr viel Wasser, wenn die Milchflaschen abgewaschen und gar abgekocht werden. Darauf sollte geachtet werden, da das Kind sonst sehr schlimmen Durchfall bekommt oder krank wird. Also vor jeder längeren Fahrt genau kalkulieren, da zum Kochen und Zähne putzen ebenso reines Trinkwasser verwendet werden sollte. Was dem Kind schadet, kann natürlich den Erwachsenen auch schaden. Wer möchte sich schon durch Magen-Darm Probleme den Urlaub versauen lassen oder sogar ins Krankenhaus müssen. Durch verunreinigtes Trinkwasser und schlecht abgewaschene Lebensmittel können sich schwere Krankheiten wie Hepatitis A oder Würmer eingefangen werden.

Schaukel mit Tisch

Wir überlegten zu Hause, wie wir es unserem Kind ermöglichen an Board ganz normal mit uns zu essen. Ein Kleinkind, das beim essen nicht in einem Stühlchen sitzt bringt nur Chaos. Aus Platz- und Sicherheitsgründen wollten wir kein Stühlchen. Uns kam die Idee mit der Schaukel mit integriertem Tisch. Auch eine Investition, die sich absolut gelohnt hat. Je nach Bootsmodell muss dabei eine passende Befestigungsmöglichkeit gesucht werden. Bei uns ist es die Sprayhood. Mit den Seilen wird die Schaukel anschließend an der Winsch fixiert, sodass keine Verletzungsgefahr entsteht. Das passende Zubehör wie Karabiner erleichtert das schnelle Abnehmen und Verstauen der Schaukel. Tagsüber kann sie einfach oben auf die Sprayhood gelegt und bei Bedarf runter geholt werden. Leider gibt es aktuell unser Modell bei Amazon nicht mehr zu kaufen, aber sobald sie wieder verfügbar ist, werde ich den Link bereitstellen.